Geologie und Boden im Südburgenland

Die geologischen Verhältnisse im Südburgenland bestimmen das Steirische Becken und seine Randbuchten, welches ein Nebenbecken des Pannonischen Beckens ist. Zusätzlich besitzt der Untersuchungsraum Anteile am kristallinen Grundgebirge des Alpenrandes. Diese stellen das Günser Gebirge und das Rechnitzer Schiefergebirge im Norden des Südburgenlandes dar und bestehen vorwiegend aus paläozoischen Sedimenten. Gegen Südosten taucht dieses Gebirge in die Tiefe ab und erscheint isoliert und inselartig nochmals im Bereich des Eisenberges. An einigen anderen Orten (Burgberg Güssing, Tobaj) tritt auch kristallines Gestein vulkanischen Ursprungs zutage, welche Ausläufer des oststeirischen Vulkanismus darstellen.

Diese paläozoischen Inselberge (Eisenberg, Csaterberg) sind Teil der südburgenländischen Schwelle, die das Steirische Becken vom Pannonischen Becken geologisch trennen.
Das Steirische Becken ist mit Ablagerungen des Tertiärs und des Quartärs gefüllt, besonders mit pannonen und marinen Sedimenten (Tonmergel, Tone und Sande, z.T. Schotterlagen). Die nachhaltigste Landschaftsgestaltung fand während des Quartärs statt. Sie ist durch den Wechsel fluvialer Erosionsperioden, welche durch den Wechsel von Kalt- und Eiszeiten begründbar sind, gekennzeichnet. In Verbindung mit der Tieferlegung der Flüsse entstand die Platten-Terrassen und Riedellandschaft des südburgenländischen Raumes. Vor allem die Flüsse Raab, Lafnitz, Pinka und Strem bilden breite Sohlentäler, die teilweise in Terrassen gestuft sind.

Zudem ist das Steirische Becken und damit auch das Gebiet des Südburgenlandes, reich an Mineral- und Thermalquellen. In diesem Zusammenhang sind die Quellen von Bad Tatzmannsdorf, Sulz (Güssinger Mineralwasser), Bad Gleichenberg, Bad Radkersburg, Stegersbach und Loipersdorf zu nennen. Obwohl es im Südburgenland vulkanische Vorgänge im Miozän und Pliozän gab, z.B. Basalt in Güssing und Tobaj, ist das Vorkommen der Thermal- und Mineralquellen nicht nur an diesen Vulkanismus gebunden, sondern wird vielmehr durch die regionale Krusten/Mantel-Struktur der Erde kontrolliert. Ist die Kruste unter den Zentralalpen noch 50 km dick, erreicht sie an einigen Bereichen des Südburgenlandes 20 bis 25 km, was bedeutet, dass es an diesen Stellen zu einem Aufstieg des heißeren Mantels kommt, was zur Erwärmung des Grundwassers und zur Anreicherung mit Mineralstoffen führt. (STANGL, 2015)

Das Ausgangsmaterial für die Bodenbildung im südburgenländischen Raum sind im Wesentlichen tertiäre und quartäre Sedimente sowie Schwemmmaterial. Im Prinzip kann man grob die Grundwasserböden der Tallagen und die Landböden des Riedellandes unterscheiden, daher findet man je nach Lage verschiedene Bodentypen in der Region, welche anhand der geogenen Naturraumpotentialkarte (vgl. Abb.9) dargestellt werden. In den Tallagen wie dem Raabtal, Lafnitztal, Pinkatal oder dem Stremtal dominieren Gleyböden und Pseudogleyböden. Teilweise findet man auch Braunerdeböden. Im Riedelland dominieren vor allem Braunerden und Parabraunerden.