Klima und Relief im Südburgenland

Das Südburgenland wird zum Großteil vom pannonischen Klima geprägt, welches ein warmes, trockenes gemäßigtes Klima darstellt. Durch die Lage südlich des Alpenhauptkammes ist die Region vor Klimaeinflüssen aus Westen und Nordwesten ziemlich geschützt. Wirkungen dieser relativen Windarmut sind Nebelreichtum in Tallagen und Schwüle. Zur Darstellung der Klimasituation wurden die Werte der Stationen in Kleinzicken (Talrandlage 267m) und Wörterberg (Riedelrückenlage 400 m) herangezogen. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich geländeklimatische Besonderheiten und Unterschiede zwischen Talbodenlagen und Riedellagen. So weisen die Klimastation Kleinzicken eine Jahresdurchschnittstemperatur von 8,9 °C und die Station Wörterberg 9,4°C auf. Weiters sind vor allem die Temperaturminima in Riedellagen gegenüber der Talbodenlage deutlich abgedämpft, wodurch auch deutliche Unterschiede hinsichtlich der Frostgefährdung zu verzeichnen sind.Vor allem in Seitentälern sind bis zu 140 Frosttage pro Jahr zu erwarten, während Riedellagen wie Wörterberg ca. 90 Frosttage aufweisen. Daher gelten vor allem S - SO exponierte Hanglagen welche mindestens 80m über der Talsohle liegen als absolute Gunstlagen, wo die Bedingungen auch Weinbau ermöglichen. Hinsichtlich des Niederschlags findet man akzentuierte Jahresgänge mit ausgebildeten Winterminima und Sommermaxima.


In der Region sind Januar und Februar die niederschlagsärmsten Monate. Durch die Lage im Süden bzw. Südosten des Alpenhauptkammes, kommt es im Winter nur durch Adriatiefs zu größeren Niederschlagsmengen. Die Niederschlagsmaxima werden von Juni bis August registriert, was im Wesentlichen auf Gewitterschauer zurückzuführen ist. Innerhalb des Südburgenlandes nimmt der Niederschlag von Nord nach Süd zu, was zur Folge hat, dass das Gebiet südlich der Raab dem Illyrischen Klima, welches mehr Niederschlag als das pannonische Klima verzeichnet, zuzuordnen ist.


Zudem besitzt das Südburgenland, speziell in Maisanbaugebieten, eine relativ hohe Bodenerosionsgefährdung nach Starkregenereignissen, deren Zahl mit 30 bis 35 Tagen pro Jahr veranschlagt wird. Bezüglich der klimatischen Eigenschaften in Tallagen ist das Pinkatal besonders hervorzuheben. Da dort mit dem Übergang zur Ungarischen Tiefebene und der daraus resultierenden Windoffenheit nur eine geringe Kaltluftgefährdung gegeben ist, liegt die Weinbauuntergrenze nur 20m über der Talsohle.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Südburgenland hinsichtlich des Klimas eine starke kleinräumige Differenzierung aufweist, welche sich in der Kulturlandschaft niederschlägt.

Das südburgenländische Relief ist durch ein stark zerteiltes Hügelland und ein flachwelliges und langgezogenes Riedelland sowie durch weite Sohlentäler gekennzeichnet, welche überwiegend Höhen von 200m – 350m erreichen.
Die bedeutendsten Gewässer der Region stellen die Flüsse Raab, Lafnitz, Pinka und Strem dar, welche breite Flusstäler bilden und gemeinsam mit ihren Zuflüssen nach Süden und Südosten und in den Bezirken Güssing und Jennersdorf auch nach Osten entwässern und auf ungarischem Staatsgebiet in die Raab münden. Eine Ausnahme bildet das Gebiet um Neuhaus am Klausenbach im Süden des Südburgenlandes, denn hier entwässern die Bäche in Richtung Mur.


Die topographische Grenze nach Norden bilden die Höhenzüge des Bernsteiner und des Günser Berglandes, welche Ausläufer der Alpen darstellen und mit dem Geschriebenstein (884 m) zugleich die höchste Erhebung des Burgenlandes sind.
Hinsichtlich der Zuordnung zu den Großlandschaften hat die Region Anteil an dem Hügel- und Riedelland des südöstlichen Alpenvorlandes und stellt somit den Übergang von den Alpen in das Pannonische Becken dar. (STANGL, 2015)